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Das Spyderco Paramilitary 2 ist seit vielen Jahren ein absoluter Klassiker in der Messerszene und war auch lange Zeit eines meiner meistgenutzten Taschenmesser. Als Spyderco vor einiger Zeit dann eine noch EDC-freundlichere Version, das Para 3, released hat, war ich sehr gespannt, ob es sich genauso gut schlägt wie sein großer Bruder. Das Para 3 ist in vielen verschiedenen Varianten verfügbar. Meine Erfahrungen mit der S110V Version könnt ihr in folgender Review lesen.

Das Messer wurde von Sal und Eric Glesser designed. Besonders der Spyderco-Gründer Sal ist mit seinen Designs bekannt für Alltagstauglichkeit und gute Nutzbarkeit. Das Motto von Spyderco ist schließlich nicht umsonst: Wir bauen Messer für die Hand, nicht fürs Auge. Wobei man beim Para 3 sagen muss, dass es auch optisch ein Knaller ist. Besonders in der Version, die ich getestet habe, der Version in S110V mit lilablauen G10 Schalen.

Kommen wir zuerst zu den technischen Daten:

Gesamtlänge: 184mm
Klingenlänge: 75mm
Klingenstärke:3,7mm
Stahl: CPM S110V
Anschliff:Flachschliff
Griff: Stahl Liner/ G10
Gewicht:ca. 96gr
Verriegelung: Compression Lock
42a konfrom:Nein
Linkshandtauglich:  bedingt (durch umsetzbaren Clip)

Erster Eindruck.

Was mir als erstes ins Auge viel war die vermeintliche Ähnlichkeit zum Para-Military 2, dem großen Bruder des Para 3. Wer das Para 3 in die Hand nimmt, wird es sofort merken: es findet einfach jeder Finger sofort seine Position. Als ich das Messer das erste Mal in die Hand genommen und aufgeflippt habe, wusste ich: das passt. Schon der erste Eindruck vermittelte mir das Gefühl, dass hier sehr viel Erfahrung in einem Messerdesign verbaut wurde.

Griff und Ergonomie

Der G10 Griff des Para3 liegt gut und ausgesprochen sicher in der Hand. Der angedeutete Fingerguard verhindert ein Rutschen in die Klinge. Selbst im Vorgriff ermöglicht der Fingerchoil ein sicheres Arbeiten. Das G10 ist auch unter feuchten Bedingungen immer noch sehr griffig. Durch die etwas kopflastige Form eignet sich das Messer besonders zum Schneiden auf einem Untergrund, wie einem Schneidebrett.  

Der Clip ist versetzbar und kann an vier verschiedene Position angebracht werden. Der Clip ist auch der einzige negative Punkt des Griffs des Para 3. Das Messer sitzt durch die Form des Clips sehr hoch in der Tasche. Hier würde ich mir ein Upgrade von Spyderco auf einen Deepcarryclip wünschen. Zu dem kreiert der Clip bei langer und durchgehender Benutzung ein leichten, aber spürbaren Hotspot in der Hand. Hier lässt sich aber mit einem anderen Clip, wie zum Beispiel von Lynch oder durch entfernen des Clips und das Tragen des Messers in der ClipSlip, schnell und einfach Abhilfe schaffen.

Der Lock und die Öffnung

Das Para 3 verfügt über einen Compression Lock. Der Compression Lock ist für mich aktuell wohl der beste Lock auf dem Markt. Er garantiert ausreichende Stabilität und bringt dennoch sehr viel Freude bei jedem Öffnen und Schließen mit sich. Es ist einer der wenigen Locks, bei dem man zum Schließen nicht in den Lauf der Klinge greifen muss, was nochmal Pluspunkte beim Thema Sicherheit bringt. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Lock in irgendeiner Weise versehentlich einklappen könnte. Der Verriegelungsmechanismus ist also einer der größten Pluspunkte des Para 3.

Die Klinge

Beim Spyderco Para 3 gibt es unzählige verschiedene Varianten. Die S110V Version ist eine der Versionen mit einem sogenannten „supersteel“ und ich kann das absolut bestätigen. Das Spyderco Para 3 schneidet nach 3 Wochen aktiver Benutzung nach wie vor problemlos Papier und rasiert immer noch. Diese Performance ist ein weiteres Highlight auf der Liste an Pluspunkten beim Para 3. Die gewohnte Form der Spyderco Klinge ermöglicht, neben sehr guter Performance, feines Arbeiten und auch ziehende Schnitte lassen sich besonders gut durchführen. Im Alltag ist die Klingenlänge mit 7,5 cm ausreichend groß. Die Klingenspitze läuft fein aus, ist aber dennoch stabil genug für alle alltäglichen Arbeiten.

Design

Das Design fürs Para 3 stammt von Sal und Eric Glesser. Es ist sichtbar der kleine Bruder der anderen Paramilitarys. Aber eines muss man betonen, Größe ist hier nicht alles. Denn in Sachen Nutzbarkeit und Alltagstauglichkeit steht  das Para 3 den großen Brüdern in nichts nach. Ich würde sogar sagen, das Gegenteil ist der Fall. Durch die kompaktere Größe ist das Para 3 noch EDC-tauglicher. Für mich erfüllt es alle Punkte die ein gutes EDC-Messer haben sollte. Mit seinen deutlich unter 20cm Gesamtlänge (eingeklappt circa 10cm) ist das Para 3 kompakt genug um in der Hosentasche nicht zu stören.

Spyderco Para 3 im urbanjungle
Das Para 3 im Urban-Jungle

Fazit

Für circa 180€ in der S110V Version bietet das Para 3 ein rundum glücklich Paket eines EDC-Messers. Das Messer ist, wie viele Spydercos, vielleicht auf den ersten Blick nicht das Schönste, aber mit Abstand eines der tauglichsten. Das Para 3 zeigte in meinen EDC-Aufgaben und auf Wanderungen keinerlei Schwächen. Für mich ist es aktuell, neben dem GM ACE Biblio. wohl das beste EDC-Messer in dem Preisbereich.  

Das Para 3 fand und wird auch in Zukunft noch oft den Weg in mein EDC finden. Ich denke sogar darüber nach, das Messer nochmal mit Customgriffschalen upzugraden, da ich mit Performance und Größe so zufrieden bin. Wer auf der Suche nach einem kompakten EDC-Messer ist, dem kann ich das Para 3 nur wärmstens empfehlen.