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Giantmouse ist die gemeinsame Kooperation der dänischen Messermacher Jens Anso und Jesper Voxnaes mit Jim Wirth. Die Messer aus ihrer Feder sind bekannt für besonders gute Alltagstauglichkeit und Nutzbarkeit.

Als das Giantmouse Biblio mit rotem Micarta auf den Markt kam, wusste ich, dieses Messer muss ich mir genauer ansehen. Durch sein burgunderfarbenes Micarta ist es wohl eines der elegantesten Messer aus dem Hause Giantmouse. Schon beim ersten Öffnen und in die Hand nehmen war für mich schnell klar, das passt. Ich habe das Messer in den letzten Wochen täglich mit mir getragen und bei allen Alltagsaufgaben intensiv getestet. Meine Erfahrungen und Kritikpunkte könnt ihr in der folgenden Review lesen.

Aber kommen wir erstmal zu den technischen Daten:

Gesamtlänge:174,6 mm
Klingenlänge:73 mm
Klingenstärke:3 mm
Gewicht:       ca. 105gr
Anschliff:Flachschliff
Klingenmaterial:Böhler M390
Verriegelung: Liner Lock
Besonderheiten:Kugellager
Linkshandtauglich:bedingt
Messertyp:Every Day Carry
Verschlusstyp:Linerlock
Griffmaterial:Micarta
42a-konform:Nein

Erster Eindruck

Als ich das Biblio mit Micarta zum ersten Mal live sah, war es um mich geschehen. Das weinrote Micarta war schon auf Bildern mein optischer Favorit, aber in Live sieht die Farbe noch schöner und satter aus. Das Biblio war bei Auslieferung auf rasurschärfe ausgeschliffen.

Griff und Ergonomie

Der Griff des Biblio aus Leinenmicarta liegt gut und sehr sicher in der Hand. Mit seinem circa 10cm langen Griff bietet das Biblio ausreichend Platz um 4 Finger sicher zu platzieren. Durch den   Flippertap, welcher im offenen Zustand zum Fingergaurd wird, wird ein Rutschen in die Klinge verhindert. Die Griffmulden sorgen dafür, dass jeder Finger von Anfang an weiß, wo er hingehört.  Das Micarta ermöglicht auch unter feuchten Bedingungen einen sehr guten Grip. Der Clip, welcher Tip-Up angebracht ist, stört im Alltag nicht, nur bei langen ausdauernden Arbeiten erzeugt er einige Hotspots. Durch die nessmukartige Form des Messers ist besonders das Schneiden auf einer Unterlage sehr gut möglich. Der Clip ist auch für Linkshänder umsetzbar. Zu erwähnen ist auch, dass es das Biblio inzwischen in 8 verschiedenen Griffmaterialien zu kaufen gibt. Ich bevorzuge aber die Micarta-Varianten, da mir der Griff hier noch etwas besser in der Hand liegt.

Der Lock  und Öffnung

Auch beim Öffnen kann das Biblio besonders glänzen, denn es lässt sich auf drei verschiedene Art und Weise öffnen. Ob über den Flipper, das Daumenloch mit dem Daumen oder per Spydie-Flick öffnet sich das Messer spielend. Durch die verbauten Kugellager lässt sich das Messer sogar nach gewisser Nutzungszeit noch einfacher öffnen. Das Giantmouse Biblio verriegelt über einen Linerlock. Der Linerlock funktionierte bei mir immer ohne Probleme. Im Alltag hatte ich auch nie das Gefühl, er könnte versehentlich einklappen. Als Linkshänder könnte sich das Öffnen aber als schwierig gestalten.

Die Klinge

Das GM ACE Biblio besitzt eine Klinge pulvermetalogischem Böhler M390-Stahl. In meinem Alltag hielt der Stahl sehr gut die Schärfe und zeigte auch trotz feuchter Bedingungen keinerlei Anzeichen von Flugrost. Durch den eingesetzten Flachschliff ist das Biblio wirklich als Schneidteufel zu bezeichnen. Ob beim Schneiden einer Tomate oder dem Zerteilen von Kartons, konnte sich das Biblio immer wieder auszeichnen. Die Klingenlänge von 7,4 cm bewies sich im Alltag als völlig ausreichend. Die Bauweise des Messers wirkt sehr stabil, aber hebeln sollte man mit dem Messer dennoch nicht, da die Klingenspitze sehr fein ausgeschliffen ist.

Design

Jens Anso und Jesper Voxnaes entwickeln alle Giantmouse Messer zu gleichen Anteilen. Beim Biblio gilt das gleiche wie für das GMF1 oder das Ace Iona, Nutzbarkeit und Alltagstauglichkeit stehen ganz oben. Mit seinen unter 20cm ist das Biblio eines der kleineren Taschenmesser in meiner Sammlung. Aber hier möchte ich betonen, dass die 7,4 cm Klinge im EDC-Alltag für mich völlig ausreichen, denn durch ausgezeichnete Ergonomie des Messers erledigte es alle Aufgaben spielend.  Ich habe das Messer sowohl in der Küche als auch beim Wandern dabei gehabt. In keinem meiner Tests konnte ich Probleme feststellen.

Fazit: 

Für einen Preis unter 200 Euro bekommt man mit dem Giantmouse Biblio ein sehr taugliches und optisch elegantes EDC-Messer. Ich kann das Messer jedem ohne Einschränkungen empfehlen, dem eine Klinge unter 8cm im Alltag ausreicht.

Im Alltag erwies sich das Biblio mehr als tauglich. Durch seine elegante Optik fand das Biblio in den letzten Wochen immer wieder den Weg in meine EDC-Rotation. Wer allerdings weniger ausgeben möchte, dem kann ich das Giantmouse Iona sehr ans Herz legen.

Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich mein Biblio nicht wieder hergebe.

Giantmouse Biblio an einer Hauswand
Nicht nur von seiner Nutzerfreundlichkeit auch in Sachen Optik macht dem Biblio kaum ein Messer etwas vor